v.l. Jamal Musiala, Junior Adamu und Harry Kane

Bundesliga, 3. Spieltag Frühstarter, Träumer und ein Dreierpacker - die Elf des Spieltags

Stand: 16.09.2024 07:10 Uhr

Bei den Bayern traf einer nach 14 Sekunden. In Freiburg überzeugte einer, der zuvor selten überzeugt hat. Und Harry Kane machte Harry-Kane-Dinge - die Sportschau-Elf des 3. Spieltags.

Tor - Frederik Rönnow (1. FC Union Berlin): Es lag auch an ihm, dass die Berliner zu einem torlosen Remis gegen RB Leipzig kamen. Als es in der 74. Minute Strafstoß für Leipzig gab, griff Rönnow zu einem Trick. Er baute sich vor dem Schützen Loïs Openda auf. Rönnow sagte später: "Ich wollte ein bisschen provozieren, ein bisschen Psychospielchen machen und es hat geklappt." In der Nachspielzeit hielt Rönnow auch noch einen gefährlichen Freistoß von David Raum. So bewirbt man sich für die Elf des Spieltags.

Frederik Rönnow in Aktion

Frederik Rönnow in Aktion

Abwehr - Julian Ryerson (Borussia Dortmund): In einer Mannschaft voller feiner Fußballer ist der Norweger Ryerson nicht unbedingt für den Zauber zuständig. Wie wichtig Ryerson als Arbeiter für Borussia Dortmund trotzdem ist, war auch gegen Heidenheim zu beobachten - auch wenn er diesmal einige Zweikämpfe verlor. Stark war er, wenn vor ihm auf der rechten Seite Platz war. So gewann er vor dem 2:1 einen Ball und schaltete schnell um. So bereitete er das dritte Tor für den BVB vor.

Julian Ryerson

Julian Ryerson

Abwehr - Jeff Chabot (VfB Stuttgart): Kam vor der Saison vom Absteiger aus Köln zum Champions-League-Teilnehmer Stuttgart - und ist dort aus der Startelf nicht wegzudenken. Gegen Gladbach gewann er 65 Prozent seiner Zweikämpfe, 90 Prozent seiner Zuspiele landeten bei einem Mitspieler. Wichtig ist Chabot aber nicht nur wegen solcher Statistiken. Wichtig ist er auch als Organisator, als Führungsfigur in der Abwehr. In Stuttgart haben sie ihn auch geholt, damit er Waldemar Anton als Abwehrchef ersetzt. Der Plan scheint aufzugehen.

Jeff Chabot vom VfB Stuttgart

Jeff Chabot vom VfB Stuttgart

Abwehr - Diogo Leite (1. FC Union Berlin): Machte gegen Leipzig ein starkes Spiel, alleine die Statistik: Von 27 Zweikämpfen entschied Leite 19 für sich. Und kein Berliner war öfter am Ball als er. Überhaupt hat der Portugiese zuletzt zu jener Form zurückgefunden, die er in der vergangenen Saison manchmal hatte vermissen lassen. Dass Union nach drei Spieltagen erst ein Gegentor kassiert hat, ist auch sein Verdienst.

Diogo Leite

Diogo Leite

Mittelfeld - Karim Adeyemi (Borussia Dortmund): Heidenheims Abwehrspielern lief er nicht nur einmal davon, er erzielte zwei Tore selbst und eins bereitete er vor - so empfahl sich Adeyemi für die Elf des Spieltags. Später sprach er noch über sein Erfolgsgeheimnis. Es gehe immer auch um den Glauben an die eigenen Fähigkeiten, sagte Adeyemi, das sei für ihn "das Wichtigste, das es gibt". In dieser Form ist Adeyemi, der in Dortmund oft nur Joker war, für den neuen Trainer Nuri Sahin unverzichtbar.

Karim Adeyemi jubelt über sein Tor zum 2:0 gegen Heidenheim

Karim Adeyemi jubelt über sein Tor zum 2:0 gegen Heidenheim

Mittelfeld - Joshua Kimmich (FC Bayern München): Für Kimmich hat sich der neue Trainer Vincent Kompany eine neue Aufgabe überlegt, zu sehen war das auch beim 6:1 gegen Holstein Kiel: Dort spielte er wieder auf seiner Lieblingsposition, er spielte als "Sechser" - zumindest meist. Denn wenn die Bayern den Ball hatten, wich Kimmich manchmal auf die Rechtsverteidiger-Position aus, dann rückte Sacha Boey vor und spielte fast wie ein Rechtsaußen. Und Kimmich überzeugte als Hybridspieler: Kein Spieler war so oft am Ball (137 Ballaktionen). Und er spielte viele kluge Pässe, von denen er 93 Prozent zu einem Mitspieler beförderte.

Joshua Kimmich in Aktion

Joshua Kimmich in Aktion

Mittelfeld - Jamal Musiala (FC Bayern München): Für Kiels Abwehrspieler war Musiala ein fortwährendes Ärgernis. Begonnen hat das unmittelbar nach dem Anstoß: Vierzehn Sekunden waren gespielt, als Musiala die Führung erzielte. Nur Lothar Matthäus und Giovane Elber waren im Trikot der Bayern in der Bundesliga noch schneller gewesen. Später schlengelte sich Musiala manchmal an zwei, drei Gegenspielern vorbei - so legte er das dritte Tor vor.

Jamal Musiala

Jamal Musiala

Mittelfeld - Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt): Im Sommer 2023 war Marmoush vom VfL Wolfsburg zu Eintracht Frankfurt gewechselt und hatte an alter Wirkungsstätte offenbar noch etwas zu beweisen. Beim 2:1-Auswärtssieg der Frankfurter beim VfL war er der auffälligste Mann auf dem Platz. Sieben Mal schoss alleine er auf das Tor, so oft wie kein anderer Spieler. Und das zahlte sich aus. Denn Marmosh erzielte beide Frankfurter Tore. So ärgerte er gleich seinen alten Arbeitgeber.

Omar Marmoush jubelt über seinen Treffer gegen den VfL Wolfsburg

Omar Marmoush jubelt über seinen Treffer gegen den VfL Wolfsburg

Angriff - Junior Adamu (SC Freiburg): Vor einem Jahr war Adamu nach Freiburg gewechselt, die Erwartungen an den österreichischen Nationalspieler waren groß. Doch das erste Jahr war eine Enttäuschung: Adamu spielte selten und er traf nie - man kann das schon mal vergessen. Gegen Bochum stand Adamu in der Startelf, er erzielte seine ersten beiden Tore in der Bundesliga und am Ende stand er mit einem Mikro in der Hand im Fanblock. Er sagt: "Es ist so schön, schöner geht's kaum. Es ist wie ein Traum."

Junior Adamu jubelt über sein Tor gegen den VfL Bochum

Junior Adamu jubelt über sein Tor gegen den VfL Bochum

Angriff - Harry Kane (FC Bayern München): Am Ende postete Kane ein Bild des Spielballs bei Instagram. "Einer für die Sammlung", schrieb er. Zuvor hatte er gegen Aufsteiger Kiel drei Tore erzielt, es war sein fünfter Dreierpack in der Bundesliga. Dort steht er nun nach 35 Spielen bei 40 Toren - kann man so machen. Doch Kane kann nicht nur Torjäger, er ließ sich oft ins Mittelfeld fallen und spielte dort feine Pässe. So bereitete er auch ein Tor vor.

Harry Kane

Harry Kane

Angriff - Victor Boniface (Bayer Leverkusen): Von Trainer Xabi Alonso bekam der Spieler des Spiels kein Lob, er wurde ermahnt. "Mit und ohne Ball muss er mehr machen. Er kann und weiß das", sagte Alonso über seinen Torjäger Boniface. Zwei Tore hatte Boniface gegen Hoffenheim erzielt, erinnern wird man sich aber nicht nur an seine Dribblings und die Klasse beim Torabschluss. Erinnern wird man sich auch an den Torjubel. Im Moment des Erfolgs ließ Boniface die Hosen runter, zumindest ein bisschen - das hatte er sich bei einem Influencer abgeschaut.

Victor Boniface nimmt den Ball mit der Brust an

Victor Boniface nimmt den Ball mit der Brust an

Die Elf des 3. Bundesliga-Spieltags von sportschau.de

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